Wie ist die Osteopathie eigentlich entstanden?

Dr. Andrew Taylor Still (1858 - 1917) stellte fest, dass schmerzhafte Beschwerden und Störungen von Muskeln und Organen häufig durch Blockaden der Wirbelsäulengelenke ausgelöst werden. Traten nun Krankheiten auf, dachte Dr. Still zuerst an die Knochen und ihre komprimierende Krafteinwirkung. Der Knochen war für ihn der Ausgangspunkt krankheitserregender Probleme. Deshalb nannte er seine Therapie Osteopathie; "Osteo" (=Knochen) und "Pathos" (=Leiden).

 

Später erkannte Dr. Still, dass auch das Verbindungsgewebe zwischen Organen, Muskeln, Sehnen und Bändern durch eingeschränkte Beweglichkeit für Dysfunktionen sorgen kann.

 

Er konnte nun seinen Patienten große Linderung bzw. Heilgung verschaffen, durch gezielte Mobilisation und Reponierung dieser gestörten Teilbereiche. Heute findet diese Behandlungstechnik der Wirbelsäule Anwendung in Form der Parietalen Osteopahtie, Manuellen Therapie und Chiropraktik. So ist die Osteopathie eine Behandlungstechnik der sanften manuellen Therapie, welche sich zur Untersuchung und Therapie der Hände bedient, wobei jedes Individuum in seiner Ganzheit erfasst und respektiert wird.

 

Seine Behandlungserfolge erklärte sich Dr. Still wie folgt: Der Körper besteht aus mehreren Einzelsystemen, die in sich selbst und miteinander harmonieren müssen. Ist diese Harmonie gestört, so muss der Körper, um weiter existieren zu können, die gestörte Stelle/Funktion schützen und sich mit einem Ersatzmechanismus weiterhelfen. Ob ein Mensch sich gut fühlt und gesund bleibt, hängt vom Gleichgewicht zwischen diesen Einzelsystemen ab!


Die Osteopathie - praxisnah

Durch die Osteopathie werden vorwiegend Funktionstörungen von Organen oder Organsystemen behandelt. Sie ist jedoch keine Notfallmedizin und auch kein Allheilmittel. Die ärztliche Diagnostik und Therapie kann durch die Osteopathie nicht ersetzt werden!

 

Erst wenn Kontraindikationen ausgeschlossen sind kann eine osteopathische Untersuchung und Behandlung sinnvoll gestartet werden.

 

Natürlich kann auch eine Organkrankheit über die Verbesserung der Durchblutung des Organs durch eine osteopathische Behandlung positiv beeinflusst werden. Weil eine Mehrdurchblutung das Anfluten spezifischer Medikamente fördert und somit auch deren Wirksamkeit verbessert werden kann.

 

Heute bildet die Osteopathie eine Brücke zwischen der Schulmedizin und den alternativen Heilmethoden wie zum Beispiel der Akupunktur oder der klassischen Homöopathie.

 

Der Osteopath ist keine Konkurrenz zur Schulmedizin, sondern er versucht diese zu ergänzen. 


Dauer und Kosten einer Behandlung durch einen Osteopathen

Nach einem umfangreichen Eingangsgespräch und einem schulmedizinischen Ausschluss von Kontraindikationen ist in jedem Fall eine individuelle Ausrichtung notwendig.

 

Es kann vorkommen, dass eine osteopathische Behandlung anfänglich 3 - 5 mal im Abstand von einer bis zwei Wochen erfolgen muss. Danach wird je nach Einzelfall im Abstand von vier Wochen bis drei Monaten nachbehandelt. Die Dauer einer solchen Behandlung liegt bei etwa 30 bis 60 Minuten. In Einzelfällen auch schon mal 90 min.

 

Leider war bis 2012 in Deutschland die osteopathische Behandlung keine Kassenleistung. Doch die TKK begann 2012 osteopathische Behandlungen zu erstatten. Seit dem sind viele gesetzliche Kassen nachgefolgt und fast Alle  zahlen mittlerweile die Behandlung anteilig. Welche Summe Ihre Krankenkasse übernimmt erfahren Sie direkt bei Ihrer Leistungsabteilung. Bitte wenden Sie sich dazu an Ihre Kasse. 

 

Von Nord nach Süd schwanken die Behandlungskosten etwa zwischen 50,00 und 180,00 Euro pro Behandlung.